Mitte September 1991 entdeckte ein deutsches Ehepaar beim Bergsteigen am Spillaugletscher in den Ötztaleralpen im schmelzenden Eis eine Leiche. Sie benachrichtigen den Wirt einer nahegelegenen Hütte. Ein ehemaliger Polizist sollte gemeinsam mit dem Hüttenwart die Leiche bergen. Mit einem Pressluftmeissel versuchen sie ihn aus dem Eis zu befreien. Bei der Leiche lag ein Pickel, die beiden schätzten ihn auf 150 Jahre und nahmen ihn mit auf die Polizeiwache. Wegen schlechten Wetters brauchte es mehrere Bergungsversuche um den Leichnam freizulegen. Dabei wurde diese an der Hüfte verletzt und der stiefgefrorene Arm wurde bewusst gebrochen, sonst hätte der Tote nicht in den Sarg gepasst. Doch beinahe wäre die Leiche als namenloser Bergsteiger begraben worden, denn es ahnte niemand, dass es sich um eine jahrtausende alte Mumie handelte. Dass sie nicht begraben wurde, ist auch dem Extrembergsteiger Reinhold Messner zu verdanken. Er war damals im Grenzgebiet unterwegs und seine Einschätzung lautete: der stammt aus dem Mittelalter. Später zeigten Untersuchungen von Gewebe und Knochenteilen, dass Ötzi mehr als 5‘000 Jahre alt ist. Wir wissen heute, dass der Ötzi nach der Vermessung des Fundortes 93,56 m über der österreichischen Grenze auf italienischem Boden  lag. Und so wurde Ötzi 1994 von Innsbruck nach Bozen überführt, wo er heute ein eigenes Museum geniesst.

Die kleinwüchsige Egolzwilerin

Ende Mai im Jahre 1901 entdeckte der Metzger Egli beim Torfstechen vor dem Kanalsteg gegen Egolzwil auf Seekreide, das Haupt nach Norden gebettet, das fast vollständige Skelett eines Menschen aus der Pfahlbauzeit .

Aus der Nachforschung durch Prof. Heierli vor Ort und Skizzen von Joh. Meyer ist zu entnehmen: Das Skelett lag auf Seekreide 180 cm unter Torf, 43 m östlich des Strässchens und 1 m nördlich des Grabens, welcher die Grenze zwischen den Parzellen Egli und Bühlmann bildet, nahe dem Scheuerlein am Weg vom Kanalsteg gegen Egolzwil.

Die Knochen wurden eine Zeitlang im nahen Scheuerlein aufbewahrt, dann wieder zusammengestellt und an die Sonne gelegt. Meyer nahm die Knochen an sich und gab sie später gegen eine kleine Entschädigung dem Naturhistorischen Museum Luzern. 1909 reiht Heierli den Fund unter die neolithischen Gräber ein und teilt mit, dass in der Nähe des Suterischen Pfahlbaus (Egolzwil 1) kam ein Grab zum Vorschein, das offenbar mit der neolithischen Ansiedlung in Beziehung steht. Aus den vorliegenden Angaben ist vor allem die Tatsache festzuhalten, dass das Skelett unter dem Torf auf Seekreide lag. Dies legt aber auch den Gedanken nahe, dass es sich nicht um ein Grab, sondern um einen verunglückten Menschen handelt. Das Skelett aus dem Wauwiler Torfbecken könnte also älteste Magdalénienaus der jüngsten neolithischen Pfahlbauzeit sein. Die kleine Egolzwilerin dürfte hunderte von Jahre älter sein als der Ötzi.

Literatur: Die menschlichen Skeletreste aus der Steinzeit Wauwilersee  Dr. Otto Schlaginhaufen 1925