Baumgarten (2018) und Moosmatt (2020)

Das Wauwilermoos weist eine einmalig intensive steinzeitliche Besiedlung mit bislang über 100 Fundstellen auf. Die Bronze und Eisenzeit sind dagegen schlecht belegt. Einzelfunde und Pollen-Analysen belegen, dass auch nach der Steinzeit hier gesiedelt wurde. Bronzezeitliche Pfahlbauten konnten im Wauwilermoos nicht nachgewiesen werden. Dies steht im Gegensatz zu anderen Seen und Mooren der Schweiz, wo in der Früh- und Spätbronzezeit weiterhin am Ufer gelebt wurde. In der Mittelbronzezeit (1550–1200 v. Chr.) wurden jedoch Siedlungsstellen an trockenen Lagen bevorzugt. Doch Befunde bei solchem Untergrund sind häufig kaum mehr zu erkennen. Organische Funde haben sich nur im Ausnahmefall erhalten. Weil diese Spuren schwer zu lesen sind, erfordern sie viel Spürsinn, Beobachtungsgabe und Feinarbeit. Neue und gut dokumentierte Befunde sind für die Forschung hoch willkommen.

Die auf einer sandigen Anhöhe am Nordwestufer des ehemaligen Sees gelegene Moosmatt war bislang nicht als Fundstelle bekannt. Erst die Überprüfung der Quellen durch das Fundstelleninventar und die Erkenntnisse aus der 2018 durchgeführten Grabung Baumgarten liessen auf ein grosses archäologisches Potential schliessen. Unmittelbar westlich der Moosmatt konnten spätkeltische Befunde dokumentiert werden. Es ist denkbar, dass die Siedlungen gemeinsam eine einzige grössere Siedlung bildeten. Mit diesen neueren Untersuchungen in Egolzwil, Reiden, Sursee und Aesch erhalten wir ein präziseres Bild der Kelten im Kanton Luzern.

Auch die Funde, eines Schmuckstückes (Gewandnadel), Keramikscherben und ein mit Steinen befestigter Weg an der Ecke eines abgebrannten Hauses können die Siedlung ins frühe 1. Jahrhundert v. Chr. datieren.