Jährlich ein- oder zweimal gab es eine „Hofmetzgete“, was jedes Mal ein emotionales „urchiges“ Ritual war. Einer der letzten hiesigen Störmetzger war Walter Koch-Hurschler, hauptberuflich in der Wauwiler Glasi tätig. Als Metzger war er im Taglohn unterwegs. Er brachte selber wichtige Schlachtutensilien (Bolzenschuss-Apparat, Borstenschaber, Messersortiment, usw.) meist in einer geräumigen Weiden-Hutte mit.

In der Regel wurde eine alte More im Hinterhof geschlachtet und dies auch bei garstigem Wetter. Frühmorgens wurde das Wasser im Waschhafen zum Brühen der toten Sau tüchtig aufgeheizt. Dazu wurde eine grosse Holzstande nötig, die üblicherweise auf jedem Hof vorhanden war.

Zum Aufspalten wurde der Schlachtkörper dann mit einem einfachen Aufzug unter das Hofvordach hochgezogen. Der abgetrennte „Söigrind“ wurde fürs spätere Ausbeinen an der frischen Luft aufgehängt. Früher erlaubten sich Nachbarn den Scherz, diesen während der Mittagszeit heimlich zu „entführen“ und erst später wieder für ein gutgestampftes „Kafi“ zurückzugeben.