Die Egolzwiler Milch wurde stets an einen Käser als ‚Milchkäufer‘ zu einem festen Milchpreis verkauft.
Nach regen Milchkäuferwechseln fing 1926 die 35-jährige Ära Paul Dräyer-Zulauf an. Mit dieser reformierten Käserfamilie aus dem Bernbiet entwickelte sich ein enges Vertrauensverhältnis in der ganzen Dorfschaft. Paul Dräyer zeigte allen mit Stolz seine oft über 100 kg schweren „Emmentaler“. Üblich war, dass die Bauern anteilsmässig die Schotte für ihre Schweine heimnahmen, dies blieb auch so in den 10 Folgejahren mit Sohn Eugen Dräyer-Wahl als letzter Käser.
Nach sporadischem Unterhalt und kleineren Investitionen wurde 1964 ein grösserer Käserei-Umbau geprüft, weil dies aber unwirtschaftlich war, wurde es abgelehnt.
Das Käsen vor Ort wurde eingestellt, was für die Zukunft der Käsereigenossenschaft eine neue Ausgangslage schaffte.
Die Milchzahlung an die Bauern erfolgte durch Käser Dräyer monatlich jeweils bar im Gasthaus St. Anton. Ebenfalls nach der Ära Dräyer praktizierte der Genossenschaftskassier (viele Jahre durch Paul Oswald) die Barauszahlung im Dorfrestaurant. Die Überweisung auf ein Bankkonto wurde erst nach der Auflösung der Genossenschaft durch die ZMP eingeführt.
Quelle: Jubiläumsschrift 1898-1998 Käserei- und Milchgenossenschaft Egolzwil