Wo soll die Milch nach dem Verzicht auf das Verkäsen im Dorf verwertet werden? Diskutiert wurde der Verkauf an eine benachbarte Käserei und in einen grösseren Verwertungskanal.

Nach intensiven Verhandlungen mit der ebenfalls interessierten REFA in Kaltbach, wurde die Egolzwiler Milch ab 1965 an den Zentralschweizer Milchverband (heute Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP) verkauft. Der Grundpreis war damals 50 Rappen plus 2 Rappen Ortszuschlag.

In der „Chäshütte“ wurde ein dörflicher Milchladen eingerichtet mit zwei Wohnungen, die vermietet wurden. Das renovationsbedürftige Gebäude wurde 2000 an eine private Eigentümerschaft verkauft. Sodann wurde die Genossenschaft anno 2008 aufgelöst und das Vermögen an die noch aktiven Milchproduzenten verteilt.

Beim Verkauf anno 1965 wurde eine tägliche Strassenabfuhr (ab Milchbänkli) vereinbart. Dank kühlbaren Milchtanks erfolgte ab 1988 die Hofabfuhr im Zweitages-Turnus. Die heutige Milchkäuferin ZMP ist Mehrheitsaktionärin der Emmi AG. Deren Betriebe werden von der ZMP und je nach Versorgungsbedarf und Marktlage auch von anderen Unternehmen beliefert.

Im Jahr 2020 waren noch der Bio-Betrieb der Justizvollzugsanstalt JVA und vier Milchbauern in Egolzwil (6 in Wauwil) Direktlieferanten an die ZMP. Der ausbezahlte Milchpreis war im Sommer 2020 für konventionelle Milch bei 62 Rp. netto, bzw. 82 Rp. für Biomilch der Justizvollzugsanstalt JVA Wauwilermoos.

Quelle: Jubiläumsschrift 1898-1998 Käserei- und Milchgenossenschaft Egolzwil