Die Käsereigenossenschaft Egolzwil wurde am 02. März 1898 gegründet. Anfänglich waren es 29 Milchlieferanten aus Egolzwil und 6 aus Wauwil, bis später auch dort eine Genossenschaft gegründet wurde. Anfangs wurde die Milch in der späteren Waschküche unter dem Saal des Gasthauses St. Anton verwertet. Nach der Jahrhundertwende wurde ein eigenes Käsereigebäude mit Käsereifungskeller, Kohlendepot und einer Käserwohnung erstellt.
Die Milch- und Käsewirtschaft erlebte auch krisenhafte Entwicklungen. Da vielerorts gleichzeitig vom Ackerbau auf Milchwirtschaft umgestellt wurde, kam es zu einer „Milchschwemme“. Ein Zitat aus der Chronik: „Dem Milchbauern schien es: jeder Holzschlägel gebe Milch und auf der Diele kalbere und gebe jeder Holzstecken Milch“. Bei solchem Überangebot brachen die Preise zusammen und die Käselager füllten sich. Diese Krise endete mit dem Ersten Weltkrieg im August 1914. Zur nationalen Selbstversorgung wurde der Käseexport eingeschränkt und mangels Getreideimporten wurde der Ackerbau wieder gefördert. Es entstand ein Milchmangel und 1918 wurde eine Milchrationierung für Konsumenten eingeführt. „Zuviel und Zuwenig waren auch schon dannzumal nahe beieinander“, kommentiert Chronist Franz Räber.
Quelle: Jubiläumsschrift 1898-1998 Käserei- und Milchgenossenschaft Egolzwil, Verfasser Franz Räber-Arnold.