Kiebitze gehören zu den bedrohten Vogelarten. Mit jährlich etwa 50–60 Brutpaaren beherbergt die Wauwiler Ebene schweizweit die grösste Kolonie. Weil es 2005 nur noch 15 Brutpaare im Wauwilermoos gab, startete die Vogelwarte Sempach ein Förderkonzept – mit sichtbarem Erfolg. Das war möglich dank gezielter Zusammenarbeit mit naturverbundenen Landwirt*innen.

Auf ausgewählten Äckern wurden vor und während der Kiebitz-Brutsaison elektrische Weidezäune gesteckt. Diese sollen die nachtaktiven Räuber wie Füchse, Marder und Katzen von Brutgelegen, Küken und Jungvögeln fernhalten. Auch sonst werden die Felder von April bis Juni mit grosser Vorsicht bewirtschaftet und gegebenenfalls Kulturen verzögert ausgesät. Die „Sempacher Methode“ kam auch bereits anderswo zum Einsatz.

Bei Kiebitzen, die sich von Wirbellosen ernähren, schlüpfen nach ca. 30 Tagen der Bebrütung meistens vier Küken. Diese sind Nestflüchter. Vom ersten Lebenstag an suchen sie selbstständig nach Nahrung, angeleitet und beschützt von den Eltern. Bei Gefahr ducken sie sich an den Boden und vertrauen auf ihre natürliche Tarnung. Im Alter von etwa 35 Tagen können sie fliegen.

„Bird-Life-Schweiz“ hat den Kiebitz zum „Vogel des Jahres 2019“ gewählt. Erfreulich, dass just in der Wauwiler Ebene erfolgreich ein Förderprojekt praktiziert wird und dass damit sein „Kiwit it it kiwit“ auch weiterhin vom Himmel zu hören ist.