Die wütenden Bauern um den See liessen das Wasser auslaufen.

Der Bauernkrieg hinterliess auch in unserer unmittelbaren Nähe seine Spuren in der Geschichte. Da sich die Bauern im Krieg rücksichtslos benommen hatten, mussten zahlreiche mutwillige Beschädigungen teils von einzelnen, teils von ganzen Gemeinden sukzessive vergütet werden. So auch die Beschädigungen in den Schlössern Casteln, Altishofen, Wyer und Schauensee; sowie die Sachbeschädigungen im Kloster St Urban. Wie boshaft die Bauern sich benahmen, zeigt z.B. folgendes Faktum.

Tauschweise hatte die Regierung von Luzern dem Kloster St. Urban den Schötzer- oder Egolzwilersee abgetreten. Die an den See anstossenden Gemeinden Schötz, Egolzwil, Wauwil, Ettiswil, Zuswil und Kottwil erhofften nun, ihre Rechte auf die Nutzung des Sees, die sogenannten Fischrechte auszudehnen. Sie wurden aber 1623, 1637 und 1638 in ihrem Begehren durch Schiedsrichter und den Rat von Luzern abgewiesen. Bei Ausbruch des Bauernkrieges zerstörten die Bauern aus den oben genannten Gemeinden die Schwelle um den Egolzwilersee, sowie die für den Fischfang erstellten Vorrichtungen.

Der Abt von St Urban klagte deshalb vor dem Kriegsgericht in Sursee, welches laut Urkunde des Landvogts Jost Pfyffer von Wyer vom 23. Juni 1653 die Bauern dazu verurteilte auf ihre Kosten den See wieder auszumarchen und die Schwellenwerke wieder herstellen zu lassen.