Das seit Menschengedenken übliche Aufbahren von Verstorbenen zuhause wurde stets beschwerlicher. Neuzeitliche Wohnungen mit kleineren Zimmern, hygienische Aspekte und zunehmender Verkehr, welche die traditionellen Trauerzüge behinderten, führten 1972 zum Bau einer kommunalen Leichenhalle. Mit deren Bezug gab es keine öffentlichen Trauerzüge mehr durchs Dorf. Als letzter Leichenführer mit einem einspännigen Leichenwagen amtete Jakob Lütolf-Kronenberg, sein Vorgänger bis 1957 war Josef Boog-Birrer (beide Egolzwil).

Der Wauwiler Architekt Toni Felber plante eine zweckdienliche und besinnliche Stätte im nördlichen Friedhofareal. Im schlichten Innenraum (mit Platz für rund 30 Personen) wurden zwei Aufbahrungs- bzw. Kühlkatafalke eingerichtet. An der Rückwand gestaltete der Maler Willy Huwyler (Ruswil) ganzflächig ein Gemälde mit Darstellungen von Geburt, Tod und Auferstehung. Das erodierende Missionskreuz im Friedhofareal wurde durch ein einfaches Metallkreuz vor der Leichenhalle ersetzt. Die neue Leichenhalle samt Umgebung wurden anteilsmässig von den beteiligten Gemeinden und durch die Kirchgemeinde mit 20‘000 Franken finanziert. Gleichzeitig wurde der „Kinderfriedhof“ östlich der Sakristei neugestaltet.

Mit einer würdigen Einweihungsfeier durch den damaligen Ortspfarrer Anton Sommaruga im Beisein der Behörden und des Pfarrvolkes wurde die Leichenhalle Mitte Juni 1973 ihrem Zweck übergeben.