Geboren am 25. Februar 1898 und gestorben am 02. November 2000 überdauerte Marie Kreienbühl-Egli ein volles Jahrhundert und starb im 103. Lebensjahr. Bei der Millenniumsfeier am Neujahrstag 2000 genoss sie als Gemeindeälteste das frohe Zusammensein mit der Dorfbevölkerung im Gemeindesaal.

Noch nie hatte jemand aus Egolzwil das 100. Lebensjahr überschritten. In einem spannenden Portrait im Willisauer Bote wurde geschildert, wie sie ohne leiblichen Vater und Mutter bei „lieben Bauersleuten“ im Dorf aufgewachsen ist. Viel Mitarbeiten auf dem Hof war damals üblich. Die Meistersleute hätten ihr jährlich 50 Franken zur Seite gelegt. So konnte sie bei der Heirat 1919 mit Jakob Kreienbühl (Karrer auf dem gleichen Hof) auf der Bank 450 Franken abholen. 

Neben der Familienarbeit für ihre sechs Kinder machte Mutter Kreienbühl stets auch Heimarbeit, da der Verdienst ihres Mannes, etwa beim „Törbelen“, nicht ausreichte. Am Hinterberg konnten sie günstig einen Bauplatz kaufen. Ihr Mann starb aber unterwartet just eine Woche nach diesem Kauf. Dank tatkräftiger Unterstützung guter Menschen und ihrer Kinder konnte ein einfaches Haus erstellt werden. Dort wohnte sie bis zum Umzug ins Altersheim für die letzten Lebensjahre. Ihr viel geäussertes Bonmot „Gebät und Arbet send zwe Mure. Die lönd weder Not noch Armuet dure“, übermittelt ihr grosses Gottvertrauen und ihre Bescheidenheit.