Das Internierten-Straflager Wauwilermoos (1941–1945) wurde auf gepachtetem Bauernland am südöstlichen Ausläufer der Moräne von Egolzwil im Januar 1941 errichtet. 

Erster Kommandant war Paul Engi. Nachfolger ab 14. Juli 1941 war André Béguin, der zuvor das Straflager Kalchrain TG leitete. Nach Béguin’s Entlassung im Juli 1945 folgten Hptm. Sollberger und ab 19. September 1945 Jean Dénéréaz, welcher 1946 die Auflösung leitete. 

Zur strengen Bewachung des mit einer doppelten Palisadenreihe und Stacheldraht eingezäunten Lagers war das Schweizer Militär beauftragt. Diese Truppe – einlogiert in Baracken beim Lagerareal – verfügte über ein Schäferhunde-Detachement, um bei Fluchtversuchen oder internen Querelen die Wachsoldaten unterstützen zu können. 

Die umstrittene Lagerführung des Lagerkommandanten André Béguin‘s , seine Eskapaden, frontistische Vergangenheit und rechtsradikale Gesinnung, Betrügereien, sein aufschneiderisches Auftreten, Frauengeschichten, seine Behandlung der Internierten und das Zurückhalten von Briefen gaben bereits ab 1942 viel zu reden. 

Ausschlaggebend für Béguin’s Absetzung und seine Verhaftung waren kleinere private Betrügereien. Seine Rolle als Lagerkommandant und die Verantwortung für miserable Zustände wurden vom Gericht kaum thematisiert. 1946 wurde André Béguin wegen privater Vergehen zu 3 ½ Jahren Zuchthaus verurteilt.

Quelle: Masterarbeit 2021 „Das Straflager Wauwilermoos“, Philippe Bucher, Meggen