Doch die Loslösung von der Mutterpfarrei Altishofen war nicht aufzuhalten. Bevor der Luzerner Grossrat am 30. Mai 1882 der Neugründung der Pfarrei Egolzwil-Wauwil zustimmte, gingen am Sonntag 12. März 1882 die Kirchgenossen von Egolzwil-Wauwil nicht nach Altishofen zum Gottesdienst. Sie trafen sich bei der Antonius-Kapelle in Egolzwil, um dort ohne Priester einen Psalter zu beten.

Schliesslich stimmte auch Bischof Eugenius Lachat per bischöfliches Dekret vom 13. September 1882 der Neugründung zu.

Zu den damaligen Zerwürfnissen und Kleinkariertheit eine Episode:
Im Juli 1882 lag der ungefähr 60 Jahre alte Egolzwiler Josef Hodel im Sterben und wünschte sehnlichst, auf dem neuen Friedhof beerdigt zu werden. Da dieser zwar weltlich aber noch nicht kirchlich sanktioniert war, wurde vom Pfarrer die Einsegnung der Leiche strikte abgelehnt. Erst nach energischer Intervention beider Gemeindebehörden bei der Luzerner Regierung sowie beim Bischof wurde dann die erste Bestattung in Egolzwil möglich. Für die einheimische Bevölkerung wurde diese „beinahe zu einem Freudenfest, das zuzusagen einem Siege gleichkam“ schreibt der Chronist.

Quelle: 800 Jahre Altishofen 1190–1990, Redaktion Hans Marti, Nebikon.