Durch die Posteröffnung 1884 kam der Gemeindeschreiber Jakob Boog-Amrein schliesslich zur angestrebten Nebentätigkeit als Posthalter und erhielt 500 Franken Jahreslohn. Den Postraum richtete er in seinem Bauernhaus ein, welches früher eine Bäckerei war. Dieses Pfisterhaus besteht noch heute als Wohnhaus der Familie Achermann im Unterdorf 2.

Zweimal täglich benutzte Jakob Boog-Amrein seinen hölzernen Zweiradkarren, um die Post in Wauwil abzuholen. Meistens liess er diese durch seine Kinder besorgen, welche auch als „Briefträger*innen“ tätig waren. Der Zeitungsbezug war 1890 bescheiden: 10 x Vaterland, 6 x Luzerner Tagblatt, 6 x Luzerner Volksblatt, 1 x Eidgenosse, 1 x Zofinger Tagblatt, 10 x Zofinger Wochenblatt, 1 x Emmentaler und 5 x Wächter am Napf (heute Willisauer Bote).

Der industrielle Torfhandel belebte den Postbetrieb vermehrt. Später sorgten die Bevölkerungszunahme und neue Gewerbebetriebe für zusätzlichen Postbetrieb. Diese Postablage war 1884 noch nicht rechnungspflichtig, ab 1893 wurde sie dann rechnungspflichtig und 1924 wurde sie formell als Postbüro anerkannt.