Die Grabungen und Streufunde der Siedlungsplätze rund um den ehemaligen See zeigen eine immense Menge interessanter Handwerkzeuge und deren Einzelteile. Diese Funde wurden als Siedlungsreste benannt. Die technische Fertigkeit der Steinzeitmenschen muss so gross gewesen sein, dass sie alle damals bekannten Materialien zu einem bestimmten Nutzen formen und bearbeiten konnten. Also nutzten sie Steine, Holz, Tierknochen, Horn, Häute und Pflanzen, sie stellten Knetmasse her oder klebten mit Birkenteerharz. Zu den Funden gehören auch eine grosse Zahl an Keramiken mit Ösen und deren Scherben. Als besonderes Exemplar wurde ein Geflecht aus Flachs gefunden, welches in gebogener Rute gespannt ist. All dies gibt sehr wertvolle Hinweise auf ihre Handwerkskunst. Das Steinmaterial zeigt, dass die Steinzeitmenschen ein Wandervolk waren und z.B. Feuerstein oder Felsgestein über weite Distanzen mitnahmen oder Handel damit betrieben haben. So finden wir je nach Verwendung Steine aus Frankreich und Italien. Italienische dienten für Schlagwerkzeuge, diese wurden scharf geschliffen, es wurde ein Loch hineingebohrt und dann mit einem Eschenstiel ergänzt. Somit konnten sie Holz für ihre Bauten schlagen. Sie verwendeten als Alternative auch Silex (Feuerstein) aus dem Jura, dieser kam aus einer Grube bei Otelfingen ZH oder aus der Umgebung von Olten. Sie spalteten Silex präzise zu messerscharfen Klingen oder Kratzer, die für die Holzbearbeitung oder als Erntemesser Verwendung fanden. Mit dem harten Gestein wurden Materialien zersägt oder Rinnen und Nuten geformt. Dagegen wurden mit einem Rundholz und feinem Quarzsand durch händisches Drehen Löcher gebohrt, dies von beiden Seiten gegen die Mitte hin, um das letzte Stück auszubrechen. Das Holz für Werkzeuge wurde richtiggehend in der Natur gesucht und gesammelt, je nach Verwendungszweck. Krümmung, Wuchsverlauf und Astwinkel waren massgebend für deren Verwendung, sei dies als Ackergeräte, Äxte, Fallbeile, Erntemesser oder Bauten.

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