Die Vegetation bestimmt dem Amateur-Archäologen Franz Hunkeler, wie er seine Freizeit auf den Feldern im Wauwilermoos zu verbringen hat. Denn im Sommer wenn Gras, Getreide und Mais spriessen, geniessen die steinzeitlichen Überbleibsel «Schonzeit». Franz und seine Frau Erika haben jetzt Hochsaison im Restaurant St. Anton in Egolzwil. Doch sobald die Saat im Frühjahr vorbereitet wird, oder im Herbst die Ernte eingefahren wird, Mutter Erde gepflügt und schwarz erscheint, ist es Zeit für sein Hobby. Schritt für Schritt, akribisch und mit dem Kopf nach unten, konzentriert er sich auf die kleinsten Stücke. Nach, oder bei Regen funkelten sie in den Augen von Franz und lassen ihn eintauchen in die Zeit der Steinzeitmenschen vor 5000 Jahren. Wetterfest sind nicht nur seine Kleider, auch sein Stift in der rechten Jackentasche, denn jedes Fundstück wird mit Datum und Fundort genau beschriftet. Besonders wertvoll ist die Zuweisung der Funde, da dies bei einer wissenschaftlichen Auswertung von grösster Bedeutung ist. Apropos Fundort, keiner kennt die Umrisse des ehemaligen Sees besser als Franz. Die Bezeichnung W1, E3 oder S2 sind einzelne Siedlungen und Stationen. Wo haben sie das Rohmaterial, die Steine, geholt oder ausgegraben? Wie stellten sie ihre Pfeilspitzen, Kratzer oder Dolche her und wie wurden sie bearbeitet? Dies zeigt eine kleine eigene Ausstellung in der «Mangerie» dem Eventlokal direkt am ehemaligen Westufer des Wauwilersees. In Vitrinen mit detaillierten Angaben zu den Funden wir das Handwerk der Menschen der Urzeit veranschaulicht und was sie alles schon wussten und anwendeten, um ihr Überleben zu sichern. Es widerspiegelt auch die Begeisterung von Franz, sich mit kleinsten damals Lebenswichtigen Teilen der Steinzeit zu befassen.

Sein Lehrer Caspar Meyer aus Schötz hatte das Interesse in ihm früh geweckt. Gibt es in Schötz doch seit den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein archäologisches Museum. Es ist aber auch zu erwähnen, dass die Suche nach archäologischen Funden nur mit Genehmigung der kantonalen Behörde gestattet ist und sonst unter Strafe steht.

Wir danken Franz, dass auch wir, der Verein Kultur im Zentrum von deinem Wissen und Erfahrung profitieren konnten, und einige deiner «Juwelen» zeigen dürfen.

www.mangerie.ch