Der Übergang von der auf Wildbeute und Sammelwirtschaft beruhenden und dadurch mobilen Lebensweise hin zur Sesshaftigkeit, dem Roden und Kultivieren von Boden und Viehtrieb war ein gewaltiger Sprung in der Entwicklungsgeschichte der Menschheitsgeschichte.

Die Menschen führten neu ein sesshaftes Leben in dauerhaften Bauten, die nun eigentliche Dörfer bildeten, sie züchteten Nutztiere sowie Pflanzen und stellten Keramikgefässe zum Kochen von eigenem Getreide her. Auch das Anfertigen von geschliffenen Steinbeilen zur Rodung, Messer für die Getreideernte und Werkzeugen aus Wurzelholz zum Umgraben des Ackerlandes kennzeichnen diese Zeit. Es bleibt festzuhalten, dass es sich nicht um einen plötzlichen, und vor allem auch keinen vollständigen Wechsel in der Lebensweise der Menschen handelte. Die Jagd- und Sammelwirtschaft ermöglichte in klimatisch ungünstigen Perioden weiterhin das Überleben der Menschen.

Im Nahen Osten kamen Getreide, aber auch Schafe und Ziegen in Wildformen vor. Im Gegensatz dazu musste das für eine sesshafte Lebensweise Notwendige, nämlich Saatgut für den Ackerbau, sowie Schafe Ziegen und Rinder, die für die Haltung als Haustiere besonders geeignet waren, nach Europa gebracht werden. Genetische Untersuchungen konnten beweisen, dass die Vorfahren unserer Nutztiere nicht direkt von Wild-, sondern bereits von Zuchtformen abstammten.

Die Pfahlbauten entstanden in der Schweiz frühestens um 4400–4300 v. Chr. Besonderes jene aus Egolzwil und Schötz galten während langer Zeit als die ältesten Bauerndörfer der Schweiz. Botanische Analysen und archäologische Funde ausserhalb von Seenlandschaften konnten aber beweisen, dass es schon weit früher, nämlich seit 5500 v. Chr. bereits einzelne sesshafte Bauerngesellschaften gab.