Über fast zwei Jahrhunderte hinweg haben verschiedenste Meliorationsmassnahmen das Bild und die natürlichen Strukturen der Wauwilerebene stark verändert. Besonders in den Jahren 1955 bis gegen 1970 wurden umfangreiche Entwässerungen vorgenommen, um ackerfähiges Kulturland zu gewinnen. Also wurden zur Trockenlegung ein umfangreiches Kanalkonzept und ein breit gefächertes Netz von Drainagen erstellt. Diese Meliorationsarbeiten wurden meistens mit Güterzusammenlegungen gekoppelt.
Die Entwässerungskanäle und vor allem die Ron hatten aber naturgemäss nur ein sehr bescheidenes Gefälle von etwa 0,025 % (25 cm auf 1 km Länge). Bei längeren Starkregen und namentlich bei Hochwasser der Wigger gab es Überschwemmungen in der Wauwiler Ebene – sehr grossflächig geschah dies 1973.
Seit einiger Zeit werden Folgeprobleme immer deutlicher, nämlich Bodenabsenkungen und gebietsweise Vernässungen.
Parallel dazu drifteten die Vorstellungen der Bauersleuten und der Naturschützer*innen teilweise auseinander. Um Nutzungskonflikte zu entschärfen, initiierte der Verein „Freunde der Wauwiler Ebene“ (gegründet 2016) im Jahr 2019 das Projekt einer landwirtschaftlichen Planung.
So wurde mit fakultativem Einbezug der Landbewirtschafter und im Verbund mit der kantonalen Dienststelle Landwirtschaft und Wald, der Anrainergemeinden, der Vogelwarte Sempach und dem Bundesamt für Landwirtschaft eine Standortanalyse lanciert. Ziel ist ein landwirtschaftliches Nutzungskonzept mit Berücksichtigung erkannter Nutzungskonflikte.