Was ist und wie entstand Torf? Über tausende von Jahren nach dem Rückzug der Gletscher wurde es wärmer und Pflanzen fingen an zu spriessen. In den flachen Seen bildeten sich Schilf, Büsche und Wasserpflanzen. Durch das jährliche Absterben und dem erneuten Spriessen bauten sich auf dem Seegrund abgestorbene Pflanzenreste zu einer festen Masse auf, die im nährstoff- und sauerstoffarmen Wasser sich nicht zersetzten. Pro Jahr baute sich ca. 1 mm  dieser Pflanzenschicht zu Torf auf.

Im 16. Jahrhundert verbreitete sich das Torfstechen von Holland aus über ganz Europa. Die Holländer waren prädestiniert wegen ihrer topographischen Lage: sie bauten Dämme und Kanäle und entzogen grossen Seeflächen das Wasser. Der Weg war frei für den Torfabbau. Torf wurde zum Geschäft und die freien Flächen wurden für die Landwirtschaft kultiviert. Viel später, im 18. Jahrhundert, wurde auch in der Schweiz mit dem Torfabbau begonnen Vereinzelt wurde auch in unseren Moosen Torf gestochen. Um 1820 setzte ein stets grösser werdender Abbau ein.

Um den Abbau besser, aber auch wirtschaftlicher zu nutzen, beschloss die Luzerner Regierung nach mehreren Anläufen 1852 das Flüsschen Ron gehörig abzusenken, und dieses deshalb am Unterlauf unter der Wigger durchzuführen. Damit wurde dem Wauwilersee endgültig das Wasser abgegraben. So wurde es möglich, an die unteren, kompakteren und auch wertvolleren Torfschichten zu kommen.

Im Frühjahr 1853 begannen die Arbeiten zur Korrektur der Ron vom Mauensee bis zur Einmündung in die Wigger. Bereits 1854 konnte der See abgelassen werden. Die Entwässerung mit Kanälen und verschiedenen Bauten dauerten noch fast ein ganzes Jahrzehnt. Bereits vor der Trockenlegung hatten Fabrikanten bedeutende Flächen Torfboden aufgekauft. Jetzt aber setzten die Käufe erst richtig ein: Moose wurden verschrieben und leben nach den Namen der Käufer in den Kaufprotokollen weiter.