1867 wurde über Torf, Quantum und Ertrag des abgebauten und verladenen Torfes mit folgenden Zahlen aus Schötz und Wauwil berichtet: Durchschnittlich wurde der Torf in zwei Schichten gestochen. Eine Jucharte (Fläche) ergab im Mittel 700 Kisten getrockneten Torf. Dieser wurde in Kisten und (Bännen) auf dem Feld verladen, transportiert und danach gemessen und schliesslich auf dieser Basis bezahlt. Eine Kiste mass 90 Kubikfuss, ein Kubikfuss 30/30/30 was einer Kistengrösse von 50 cm Breite, 60 cm Länge und 30 cm Höhe entspricht (Heute ein Harass).

Kisten und Kubikfuss

Für eine Kiste Torf wurden Fr. 8.– franko ab der Station Wauwil bezahlt, die Verkaufspreise konnten aber zwischen 7.– und 12.– variieren.
Es wurden gesamthaft 11‘922 Kisten à 90 Kubikfuss verladen, dazu kamen 4‘000 Kisten für den Privatverbrauch das heisst für Stallstreu und Heizmaterial. Als Fuhrlohn für eine Bänne vom Moos zu Station wurde 1.– bezahlt Der Wert dieser Torfausbeute wurde auf rund Fr. 122`000.– berechnet. Der Anteil der Arbeitslöhne betrug Fr. 32`000.– und der eigentliche Rohstofftransport ist mit Fr. 90`000.– beziffert.

Neu in Kubik und Ster

1877 entnehmen wir folgendes von einem    regierungsamtlichen Beschluss. Der Torf wird in Wagen oder Kisten per Kubikmeter oder Ster verkauft. Damit wurden die bis dahin gebräuchliche Masseinheiten «Kubikfuss» und «Bänne» fallen gelassen. Ferner wurde damals für die Eichung dieser Mengen in Wagen und Kisten für Wauwil und Umgebung ein eigener Eichmeister angestellt. Auch das ist ein Hinweis auf die Bedeutung der einstigen Torfausbeute im Wauwilermoos.

Der Bau der Zentralbahn (Eröffnung 1856) brachte einen eigentlichen Boom für den Torf. Die Station Wauwil wurde zum grössten Verladezentrum im Kanton. Mit der Bahn wurde ein Massentransportmittel geschaffen, das einen viel grösseren Güteraustausch ermöglichte. Hatte die Torfausbeute bis dahin eher lokale Bedeutung, wurde sie mit der industriellen Nutzung im unteren Wiggertal interkantonal wichtig. Doch auch das konkurrenzierende Heizmaterial Steinkohle, bis dahin fast unbekannt, konnte nun mit der Bahn in fast alle Gebiete transportiert werden.

Die grösste Bedeutung bekam der Torf in den beiden Weltkriegen, als der Import von Kohle nicht oder nur eingeschränkt möglich war. Und doch aufs Ganze gesehen, war der Torfabbau bloss eine kurze, ca. einhundertjährige Episode im Wandel des Wauwilermoos.