Im Vergleich zum aktiveren Bruder Moritz war der um ein Jahr ältere Kobi der stillere und zurückgezogenere. Er war mehr als vierzig Jahre in der Glasi Wauwil tätig und sehr geschätzt als disziplinierter Schichtarbeiter. Gerne berichteten Arbeitskollegen, wie Kobi – obwohl gewöhnlich eher wortkarg – etwa bei einem Personalanlass mit einem kühnen Spruch oder träfem Witz humoristisch überraschte.

Wenn er konnte, war Kobi der uneigennützige Helfer bei Hof- und Feldarbeiten auf dem Bauernhöfli “Moos” seines Bruders.

Unverwechselbar mit seinem Damenvelo war der kleingewachsene Kobi zur Arbeit oder im Dorf unterwegs. Es „gehörte sozusagen zum Dorfbild“, wie Kobi Gätter’s Eiersegen mit seiner Weidenhutte in Egolzwil’s Dorfläden auslieferte. Nach der Pensionierung, werkte Kobi sozusagen ganztags daheim in und um Haus und Hof.

Mit zunehmendem Alter und nach Beendigung der Selbstbewirtschaftung des Heimwesens durften Moritz, wie auch sein Bruder Kobi auf die mitfühlende Betreuung der benachbarten Irene und Kobi Lütolf-Kronenberg zählen. Nach dem Tod von Kobi (1995 im Alter von 70 Jahren) wurde es auch um Moritz einsamer. Nach einem längeren demenzbedingten Aufenthalt im „Feldheim“ Reiden, starb Moritz Gätter 87-jährig am 5. August 2013.

Das Heimwesen „Moos“ hatte Moritz testamentarisch der ihn und Bruder Kobi stets treuumsorgenden Nachbarsfamilie Lütolf-Kronenberg zugesprochen.