Seit dem Aufstieg der SVP (Schweizerische Volkspartei, früher BGB-, Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei) in den 80er-Jahren haben die „Mitteparteien“ stetig an Rückhalt verloren. Der Wähleranteil der CVP (bis 1970 „Konservative Partei“) sank schweizweit seit 1979 bis 2019 um rund 10 auf noch 12,6 Prozente.

Besorgt über diese Entwicklung lancierte die CVP Schweiz 2016 das Projekt „Strategieprozess CVP2025“. Ziele waren „der Partei eine stärkere Dynamik zu geben und ihre Botschaften auch für jene Menschen verständlich zu machen, denen traditionelle Parteibindungen fremd sind“. Mit Einbezug relevanter Parteigremien wurden intensiv Optionen diskutiert.

Nach einem umfassenden Reformprozess wagte die Parteispitze der CVP Schweiz im Frühjahr 2020 eine breitabgestützte öffentliche Umfrage. Diese ergab eine klare Mehrheit für vorgeschlagene Veränderungen. Es seien konkrete Weichen zu setzen, um eine relevante politische Kraft zu bleiben und sich neuen Wählerschaften zu öffnen, denen Werte wie Freiheit, Solidarität und Verantwortung basierend auf christlicher Grundhaltung bedeutungsvoll sind.

Parallel zu den CVP-internen Angelegenheiten wurde ein Zusammengehen mit der BDP erwogen. Diese hatte nach der Abspaltung von der SVP in ihrer kurzen Parteigeschichte durch auffallend schwindendem Wählerrückhalt und wegen Mandatsverlusten ebenfalls an Einfluss verloren. Ihre politische Nähe zur CVP könnte beiden Parteien wieder zu mehr politischer Kraft und Wirkung verhelfen.