Mit dem Kapuzinerkloster Sursee pflegte unsere Pfarrei während Jahrzehnten immer ein besonderes Verhältnis. Ihre Patres wurden häufig für Gottesdienste, Prozessionen, andere kirchliche Feiern sowie zum Beichthören (damals im Beichtstuhl) beigezogen.
Kapuzinerpatres besuchten sporadisch auch die Bauernhöfe zu Haus- und Stallsegnungen – ein Zustupf als Kollekte war ihnen sicher. Während Jahrzehnten amtete jeweils ein ausgewählter Pater als „Bauernseelsorger“. Weitherum sehr geschätzt für Predigten und für „Bauernhochzeiten“ war P. Crispin Rohrer (in Sursee 1962–1982), gefolgt in dieser Funktion und ebenfalls beliebt war P. Leonz Betschart.

Das Kloster Sursee wurde traditionsgemäss zu „Martini“ (11. November) mit lagerfähigem Obst, Kartoffeln und Gemüse, Mehl und Käse beschenkt. Die Fuhrmänner aus den Pfarreien erhielten jeweils ein Mittagsmahl im Kreis der Klosterfamilie. Solche Naturalgaben waren Vorsorge für das leibliche Wohl im kommenden Winter.
Seit etwa fünfzig Jahren traten immer weniger Patres neu in die Klöster ein. Wegen dem drastischen Schwund an Ordensleuten mussten viele Klöster ihre Pforten schliessen. In Sursee sind anno 1998 die letzten Kapuziner ausgezogen. Eigentümerin der denkmalgeschützten Gebäulichkeiten (erbaut 1606–08) ist seither die kantonale Kirchgemeinde Sursee, welche die diversen Lokalitäten verschiedenen kulturellen und sozialen Nutzungen zugeführt hat.