Die Übernahme der Glashütte Wauwil (1948) durch die Firma Müller und Krempel, Vertrieb von Glaswaren (Zürich) bedeutete eine entscheidende Wende. Mit einer Reihe deutscher Facharbeiter (aus einem Glaswerk in Thüringen) entwickelte sich die Glasindustrie in Wauwil prächtig. Die Entwicklung neuer Produkte wie Flacons, Töpfe und Spezialgläser sowie die Erneuerung der Öfen und Schmelzverfahren wurden intensiv gefördert. Da sämtliche Flacons und Dosen halbautomatisch hergestellt wurden, brauchte es sehr viel Personal. 1957 waren es 510 Mitarbeitende, darunter viele ausländische, welche sich in der Region einmieteten.
1966 erfolgte die Integration in die Vetropack-Gruppe, was dem Unternehmen neuen Schwung brachte. Aus dem einstigen Handwerksbetrieb wurde ein moderner Industriebetrieb. In zwei Schmelzöfen auf sechs vollautomatischen Produktionslinien wurden Glasbehälter aller Art ausschliesslich in Braunglas produziert.
Anfangs der 1970er Jahre beschäftigte das Glaswerk Wauwil noch 320 Mitarbeitende. Für Wauwil und die übrigen Moosgemeinden war das Gedeihen der Glasi volkswirtschaftlich sehr bedeutungsvoll. Damals stand etwa die Hälfte des Steuerertrages von Wauwil im Zusammenhang mit der Glasi.

Quellen:

  • „Wauwil einst und jetzt“, Anton Staffelbach und Paul Felber, Wauwil.
  • Heimatkunde 2014: „Glasi Wauwil“, verfasst von Dr. Josef Blum, Sempach.