Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde der schulische Unterricht weitgehend in städtischen Kreisen und in Klöstern praktiziert, in unserer Region vor allem im Zisterzienserkloster St. Urban. Zuvor gab es nur Katechismen, Gebetsbücher, Kalender und fehlerhafte Handschriften. Allmählich wurden aber auch erste „brauchbare“ Schulbücher geschaffen.

Konkrete Hinweise zu den Anfängen der Schulgeschichte in Egolzwil gibt es vor allem durch die Beschreibungen von Werner Lustenberger. Auf Spurensuche seiner Vorfahren mütterlicherseits, stiess er auf Jost Martin Egli (geb. 1790) als eine der ersten Lehrpersonen in Egolzwil.

Im Gegensatz zu liberalen Kreisen in der Stadt, waren auf dem Land der Klassenunterricht und einheitliche Schulbücher für viele Eltern zu revolutionär und stiessen darum auf Ablehnung. Sie sträubten sich, dass ihre Kinder „Gedrucktes“ lesen sollten; sie selber hätten solches auch nie gelernt und seien dennoch durchs Leben gekommen. Dazu kam offenbar auch religiöses Misstrauen. Ohnehin wurde der Unterricht nur von Knaben besucht, sofern auch deren Eltern solche Bildung als nützlich erachteten und sie diese Jungen von der bäuerlichen Mithilfe entbehren konnten.

Quellen:

  • „Jost Martin Egli“, Essay von Werner Lustenberger (1924–2020), Luzern
  • „Zweihundert Jahre Luzerner Volksschule 1798–1998“, Verfasser Paul Pfenniger, Nebikon (empfehlenswerte Lektüre!)